Brento Sanico
Brento Sanico liegt etwa 628 Meter über dem Meeresspiegel und dominiert das Santerno-Tal. Es ist über eine asphaltierte Straße verbunden und kann von der Pieve di San Pellegrino aus in etwa einer Stunde zu Fuß erreicht werden, wobei einige Schilder die Route anzeigen.
Das Dorf liegt direkt unterhalb des Steinbruchs Pietra Serena „La tana del wolf“. Dieses Gebiet ist berühmt für die Gewinnung von „Pietra Serena“, einem Sandstein, der für zahlreiche Denkmäler in Florenz, der Toskana und der Romagna verwendet wird.
Geschichte
Nach Angaben des Stadtarchivs von Firenzuola zählte Brento Sanico im Jahr 1843 etwa achtzig Einwohner. Das Dorf lag an der einzigen Straße, die die Romagna mit der Toskana verband, und war von strategischer Bedeutung. Die erhobenen Mautgebühren dienten der Instandhaltung der Straße, die oft durch Schlamm, Hänge, Schnee und Regen beschädigt wurde. Trotz dieser Bedeutung ist das Dorf immer ländlich geblieben und hat sich durch Schafzucht, Viehzucht, Kastanienernte und den Anbau von Weizen, Mais und Gemüse ernährt.
In den 1930er Jahren war Brento für Partys und Spaß bekannt. In den 1940er Jahren gab es sogar eine kleine Schule, die durch die Schaffung eines Privatraums geschaffen wurde, damit die wenigen Bewohner und die von den umliegenden Bauernhöfen diese besuchen konnten, ohne ins Tal hinuntergehen zu müssen.
Die letzte Familieneinheit verließ die Stadt 1951 und zog in den Weiler San Pellegrino, da der Bau moderner Autobahnen und Staatsstraßen nach dem Krieg die strategische Lage von Brento überflüssig machte.
Derzeit gibt es nur noch Ruinen, wobei die Kirche das einzige gut erhaltene Gebäude ist. Die aus lokalem Stein gebauten Häuser verfügen über verputzte Innenräume und Dächer aus Steinplatten, die von Steinen unterschiedlicher Form gehalten werden. Die Vegetation erschwert die Durchfahrt.
Die Kirche San Biagio
Die Kirche mit ihrem Glockenturm ist ein Beispiel für die typische Architektur des Apennins. Es wurde 1860 und erneut 1917 restauriert und dabei wahrscheinlich vergrößert. Die Zweifarbigkeit zwischen hellen und dunklen Steinen prägt die Innenbögen, während die Apsis aus lokalem Stein gebaut ist. Der Innenraum ist in leuchtenden Farben gehalten, unter denen das Mitternachtsblau der Kuppel hervorsticht. Untersuchungen aus den 1990er Jahren brachten unter dem strohgelben Putz gut erhaltene Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert zutage, darunter eine Engelsfigur.
Im Inneren der Kirche befinden sich einige menschliche Überreste aus dem 19. Jahrhundert, die den Bewohnern des Dorfes gehörten.
Adresse: Brento Sanico 50033 Firenzuola FI